Programm und Anmeldung für die Neue-Wege-Tage der FKT
Mit ihren „Neuen-Wege-Tage“ bietet die Fachvereinigung Krankenhaustechnik (FKT) in diesem Jahr ein exquisites neues Format für zukunftsorientierte Gesundheitstechnik.
Wie und was kann Technik zu einem leistungsstarken Gesundheitswesen beitragen? Die eintägigen Präsenzveranstaltungen kombinieren topaktuelle Vorträge mit der Möglichkeit, sich auszutauschen und neue Denkansätze zu diskutieren.
Der ehemalige Leiter des Alexianer-Krankenhaus Köln, Buchautor und Redner Manfred Lütz bietet als Keyspeaker eine „Gebrauchsanweisung für außergewöhnliche Menschen und solche, die es werden wollen“. Mit seiner sehr humorvollen Orientierungshilfe im oft so schwierigen menschlichen Miteinander schafft er gewissermaßen die Grundlage für das Entstehen von Fortschritt.
„Krankenhausbau neu denken: Chancen und Grenzen von Holz, Vorfertigung und Anpassungsfähigkeit“ – mit diesem Thema wagt der bekannte und erfahrene Krankenhausarchitekt Linus Hofrichter einen Blick in die Krankenhausimmobilie der Zukunft.
Frank Rothe, Leiter der Medizintechnik am Universitätsklinikum Heidelberg und Präsident des Fachverbandes Biomedizinische Technik e.V. (fbmt), erläutert den Status quo von KI im Gesundheitswesen und den Einfluss auf die (Medizin-)technik jetzt und in naher Zukunft.
„Temperaturhaltung, hygienischer Wasserwechsel und Water Safety Plan“ - Olaf Heinecke, Geschäftsführer des LTZ - Zentrums für Luft und Trinkwasserhygiene GmbH in Berlin, widmet sich mit sehr konkreten Anweisungen einem Dauerbrenner im technischen Alltagsbetrieb.
Die „Neuen-Wege-Tage“ finden an drei technisch bedeutsamen Orten im Osten, Westen und Süden Deutschlands statt (mit identischem Programm):
am 5. Juni im deutschen Bergbau-Museum in Bochum,
am 9. Oktober im Junkers-Museum in Dessau,
am 25. November im St.-Vinzenz-Haus des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München
Wo möchten Sie dabei sein? Bitte merken Sie sich diese neue Impulsgeber- und Netzwerkplattform der FKT schon heute vor.
Für FKT-Mitglieder ist die Teilnahme kostenlos.
Nichtmitglieder bezahlen 180,- Euro.
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Neue Irre - Wir behandeln die Falschen, unser Problem sind die Normalen - eine heitere Seelenkunde
Dr. Manfred Lütz, Psychiater, Psychotherapeut, Buchautor
Eine „Gebrauchsanweisung für außergewöhnliche Menschen und solche, die es werden wollen“, stellt der Key-Speaker der „Neue-Wege-Tage 2025“ Manfred Lütz in Aussicht. Er bietet damit Orientierung im oft so schwierigen menschlichen Miteinander.
„Um die Normalen zu verstehen, muss man erst die Verrückten studiert haben“, so lautet die These von Manfred Lütz, Theologe, Psychiater, Psychotherapeut, Bestseller- Autor und Kabarettist. Fast eine Million mal verkaufte sich sein Bestseller „Irre – Wir behandeln die Falschen. Unser Problem sind die Normalen“. Seitdem haben die Irren offensichtlich die Regierung der Welt übernommen.
Im kabarettistischen Vortrag zum Buch gelingt Lütz das Kunststück, die Psychiatrie und Psychotherapie unterhaltsam und allgemeinverständlich auf dem heutigen Stand der Wissenschaft darzustellen. Freuen Sie sich aber zugleich auf eine mit satirischem Witz gepfefferte Gesellschaftsanalyse, die scharfzüngig all die wahnsinnig und blödsinnig Normalen ins Visier nimmt und zu erstaunlichen Erkenntnissen führt. Ein Vortrag, der es in sich hat.
Trinkwasserhygiene: Temperaturhaltung, hygienischer Wasserwechsel und Water Safety Plan
Olaf Heinecke, Geschäftsführer des LTZ - Zentrums für Luft und Trinkwasserhygiene GmbH in Berlin
Die Einhaltung kritischer Temperaturen gerade auch beim Kaltwasser und mangelnder Wasseraustausch sind zwei landläufige Schwachstellen einer hygienischen Trinkwasserversorgung in Gesundheitseinrichtungen. Deren Vermeidung ist mit gesundem Menschenverstand und den richtigen Technologien kein Hexenwerk. In seinem Vortrag beschreibt Olaf Heinecke eine effiziente und pragmatische Herangehensweise an diese Aufgabe. Die Risikoabschätzung TWI nach aktueller TrinkwV ist nur ein Teil des Water Safety Plans nach WHO-Konzept. Dieser umfasst mehrere, aufeinander aufbauende Schritte, um den Prozess „Trinkwasserversorgung“ systematisch zu beherrschen. Auf europäischer Ebene wurde das Konzept 2013 in der DIN-EN 15975-2 „Sicherheit in der Trinkwasserversorgung – Leitlinien für das Risiko- und Krisenmanagement“ aufgegriffen; der DVGW setzte dieses durchaus wirksame Instrument für Deutschland in seinem Arbeitsblatt Anforderungen an die Qualifikation und die Organisation von Trinkwasserversorgern bereits 2008 um. Wirklich neu ist die Forderung des WSP also nicht. Dennoch sorgt sie in vielen Gesundheitseinrichtungen eher für betroffene Gesichter als für Sicherheit. Auf den Neue-Wege-Tagen steht Ihnen Olaf Heinecke auch auf diesem Themengebiet für Ihre konkreten Fragen zur Verfügung.
Wie verändert KI die (Medizin-)technik
Frank Rothe, Leiter Medizintechnik am Universitätsklinikum Heidelberg und Präsident des Fachverbandes Medizinische Technik e.V. (fbmt)
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) ist dabei, das Gesundheitswesen durch nie dagewesene Fortschritte und Effizienzgewinne disruptiv zu verändern. Auch wenn die Hauptentwicklungsstränge von KI wie Large Language Modelle oder andere Bereiche generativer KI als reine IT-Werkzeuge -speziell im Krankenhaus - die größten Potenziale im Hinblick auf Prozessoptimierung, Expertensysteme, Big Data-Analysen oder ähnliches versprechen, werden kleinere medizintechniknahe KI-Werkzeuge Effizienz und Präzision bei Diagnose und Therapie erheblich verbessern.
Diese Entwicklung bleibt für die Abteilung Medizintechnik natürlich nicht rückwirkungsfrei. So erfordert beispielsweise eine durch KI deutlich beschleunigte Bildakquise bei MRT, PET oder SPECT und der als Folge höhere Patientendurchsatz eine veränderte unterstützende Infrastruktur. Wearables (portable medizintechnische Geräte) und andere Sensoren, die mit KI verbunden sind, können Patienten kontinuierlich überwachen, frühzeitig auf potenzielle Gesundheitsprobleme hinweisen und damit Telemedizin und Ambulantisierung unterstützen.
Auch für die Arbeit der Medizintechnik selbst bietet der Einsatz von KI hohes Potenzial zur Optimierung. Aktuelle Beispiele sind das Performancemonitoring vernetzter medizintechnischer Geräte zur Überwachung der Cybersecurity, selbstlernende prädiktive Instandhaltungssysteme oder Chatbots als unterstützende Expertensysteme. Administrative Routineaufgaben wie Terminplanung, Rechnungsprüfung oder allgemeine Dokumentation können durch künstliche Intelligenz automatisiert werden, wodurch Verwaltungsaufgaben effizienter gestaltet werden.
Der Vortrag erläutert den Status quo von KI im Gesundheitswesen und den Einfluss auf die Medizintechnik jetzt und in naher Zukunft.
Krankenhausbau neu denken: Chancen und Grenzen von Holz, Vorfertigung und Anpassungsfähigkeit
Prof. Linus Hofrichter, Dipl.-Ing. Architekt BDA AKG, Geschäftsführender Gesellschafter a|sh sander.hofrichter architekten GmbH
Der Gesundheitsbau steht vor großen Herausforderungen: Klimawandel, steigende Baukosten und der Bedarf an flexiblen Strukturen verlangen neue Herangehensweisen. Welche Rolle kann Holz als Baustoff im Krankenhausbau spielen – und wo liegen seine Grenzen? Wie lassen sich Vorfertigung und industrielle Bauweisen nutzen, um effizientere, ressourcenschonendere und anpassungsfähigere Gebäude zu realisieren? Prof. Linus Hofrichter beleuchtet in seinem Vortrag die Möglichkeiten und Herausforderungen des modernen Krankenhausbaus. Er zeigt, wie Holz intelligent mit konventionellen Baustoffen kombiniert werden kann, um den Materialeinsatz zu optimieren und die Rückbaubarkeit zu verbessern. Gleichzeitig stellt er die zentrale Frage: Wie flexibel sind die Bauten, die wir heute planen, wirklich? Anhand aktueller Projekte werden innovative Bauansätze diskutiert – mit einem klaren Blick darauf, welche Potenziale Technik und Material für ein leistungsstarkes Gesundheitswesen bieten.