FKT-Online-Seminar: Türen im Gesundheitswesen – Patientenzimmertüren
Von Anfang an in Qualität und Langlebigkeit zu investieren, spart im laufenden Betrieb Zeit, Aufwand und Geld für Renovierungs- und Ausbesserungsarbeiten, verhindert im Ernstfall auch Unfälle. Für kaum ein Bauteil ist diese Aussage zutreffender als für Türen.
Entscheidende Details, die Patientenzimmertüren zu den alltagstauglichen und stabilen Raumabschlüssen machen, die der raue Krankenhausalltag fordert, vermittelte ein gleichnamiges FKT-Online-Seminar am 17. Juni. Darüber hinaus gilt es bei der Ausstattung von Patientenzimmertüren zahlreiche Sicherheitsaspekte und nicht zuletzt das Thema Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Im Sinne der Barrierefreiheit (DIN 18040-1) müssen Türen und auch Türdrücker durch eine kontrastreiche Gestaltung gut wahrnehmbar, leicht zu öffnen oder zu schließen und sicher passierbar sein. Da Patientenzimmertüren keine unteren Türanschläge oder Schwellen aufweisen dürfen, empfiehlt die FKT-Arbeitsgruppe „Türen im Gesundheitswesen“ absenkbare Türdichtungen. Diese sorgen für den geforderten Schall- und vor allen Dingen den im Ernstfall überlebenswichtigen Rauchschutz. Die Türdichtungen an sich seien wartungsfrei, sollten aber regelmäßig überprüft werden. Wenn es durch unsachgemäße Benutzung der Tür (zum Beispiel durch Festkeilen oder scharfe Putzmittel) zu Schäden am Silikonprofil gekommen ist, müssten die Türdichtungen ausgetauscht werden, erklärt der Leiter der Arbeitsgruppe Christian Grabitz.
Robust müssen sie sein
Die beste Türdichtung bringt nichts, wenn das Türblatt zu dünn ist. 50 Millimeter sollte es dem harten Krankenhausalltag mindestens entgegensetzen. Pulverbeschichtete Zargen und Schichtstoffe auf dem Türblatt halten Karambolagen mit Betten oder Stationswägen und auch aggressiven Reinigungsmitteln dauerhaft stand – besser als Lacke oder Furniere. Bei den Beschichtungen sollte darauf geachtet werden, dass sie ohne Fugen aufgebracht sind. Drei Bänder sorgen dafür, dass die Tür auch bei heftigem Auf- oder Zuschlagen sicher verankert ist. Aus demselben Grund sollte man auch am Schloss nicht sparen. Die FKT-AG empfiehlt Schlösser der Klasse 5 nach DIN 18251. Da das Schloss mit nur einem sehr geringen Anteil an den Gesamtkosten für die Türen beteiligt ist, lohnt sich diese Investition in Stabilität in jedem Fall.
Bei Türdrückern aus Kunststoff stellen Stahlkerne sicher, dass die Tür auch im Brandfall noch geöffnet werden kann. Verlängerte Riegel ermöglichen ein Öffnen mit dem Ellenbogen. Die AG Türen im Gesundheitswesen empfiehlt für Patientenzimmertüren Beschläge der Gebrauchsklasse 4 nach DIN EN 1906 zum Einsatz an Türen, die häufig Gewalt oder Sachbeschädigung ausgesetzt sind.
Für ein sicheres Passieren von Türen gilt es nach DGUV 207-016 „Neu- und Umbauplanung im Krankenhaus unter den Gesichtspunkten des Arbeitsschutzes“, Quetsch- und Scherstellen zu vermeiden. Auf Kinderstationen sind entsprechende Klemmschutzvorrichtungen Pflicht. Ein wichtiges Plus an Sicherheit schaffen sie aber auch in allen anderen Bereichen.
Kontrolle ist besser
Nach Neu- und Umbaumaßnahmen werden Türen oft nicht mit der gebotenen Sorgfalt abgenommen. Immer wieder gehen die wichtigen Bauteile deshalb schon mit Mängeln in Betrieb. Eine Abnahmecheckliste der Fachvereinigung Krankenhaustechnik, stellt sicher, dass Bauherren bekommen, was Sie bestellt haben.
Maria Thalmayr
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