FKT-Online-Seminar: Langfristige, wirtschaftliche und gesunde Lichtkonzepte
50 bis 65 Prozent Energiekosten könne man - bei gleicher Lichtintensität - einsparen, wenn man Leuchtstoffröhren durch LEDs ersetzt. Doch: Nicht alles, was derzeit an Leuchtdioden auf dem Markt kursiert, sei für einen Einsatz im Gesundheitswesen geeignet. Worauf Einkäufer, Techniker und Planer achten sollten, erörterte Stefan Kirner beim FKT-Online-Seminar „Langfristige, wirtschaftliche und gesunde Lichtkonzepte“.
Ein sehr wichtiger Aspekt sei auf dem schnelllebigen Markt die Nachkaufbarkeit von Original-Komponenten. „Vor allem Netzteile sind ein Verschleißteil, das über die Zeit gesehen am wahrscheinlichsten ersetzt werden muss. Hier sollten Sie sich dem Lieferanten gegenüber absichern, dass Sie schnell und langfristig an die benötigten Ersatzteile kommen. Vernünftige Montageanleitungen, Support durch den Hersteller und nachhaltige Lieferketten sind auf dem von Billigprodukten aus Asien beherrschten LED-Markt ebenfalls keine Selbstverständlichkeit und sollten im Vorhinein geklärt werden. Vor allem sollten Sie gewährleisten, dass Sie die Leuchten und insbesondere die exakten Lichtfarben Ihrer Wahl auch noch nach einigen Jahren erhalten. Alles andere mündet in Flickschusterei, die nicht nur stümperhaft aussieht, sondern durch unterschiedliche Lichtfarben auch die Augen irritiert“, führte Stefan Kirner, Geschäftsführer des Penzberger Unternehmens AS LED Lighting weiter aus.
Da der Austausch von Leuchtmitteln im Gesundheitswesen in aller Regel bei Baumaßnahmen im Bestand oder als Modernisierungsmaßnahmen im laufenden Betrieb erfolgt, sei die Chance auf eine möglichst schmutzarme und funktionale Umrüstung ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium.
Stromnetze und Geräte schützen
Auf Qualität sollten die Einkäufer nicht nur bei den LEDs selbst, sondern vor allen Dingen auch bei den Netzteilen achten. Billigprodukte könnten durch die Erzeugung unerwünschter Oberwellen zu einem gefährlichen Belastungsfaktor für die oft ohnehin an der Belastungsgrenze gefahrenen Stromnetze in Gesundheitseinrichtungen werden. Ein weiteres beim Einsatz von LEDs in Gesundheitseinrichtungen oft nicht ausreichend berücksichtigtes Risiko seien Wechselwirkungen mit medizinisch-technischen Geräten. Netzteile sollten daher mit ausreichendem Abstand zu EMV-kritischer Medizintechnik platziert werden.
Fotobiologische Gefährdung
Immer wieder vernachlässigt werde darüber hinaus die fotobiologische Gefährdung, die von einigen Lichtquellen ausgeht. „Auf dem Markt kursieren Leuchtmittel, die in ihrem Lichtspektrum Wellenlängen aussenden, die das Auge langfristig schädigen. Das Fatale daran: Man nimmt diese schädlichen Lichtwellen nicht wahr.“ Geregelt sei dieses sensible Thema in der DIN EN 63471. Kirner betonte in diesem Zusammenhang: Eine Normgerechte Beleuchtung schütze immer auch die Betreiber vor Regressansprüchen durch eventuelle Geschädigte und Mitarbeiterausfällen.
Zwischen Wohlfühlen und Sicherheit
Weitere wichtige Regelwerke, die es in diesem Sinne zu beachten gilt, sind die Arbeitsstättenrichtlinie und die DIN EN 12464-1. Die zahlreichen Vorgaben zu Lichtstärke, -farbe, Blendungsbegrenzung, Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung im Raum, Farbechtheit und vielen anderen Aspekten münden fast immer in einem Spagat zwischen Wohlfühlen auf der einen sowie Sicherheit und eine bestmöglichen Bewältigung von Sehaufgaben auf der anderen Seite. Mehr dazu erfahren Sie in der Aufzeichnung des Webinars und in der Präsentation.
Maria Thalmayr
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Zur Aufzeichnung des FKT-Online-Seminars: hier