Stecker ziehen und Strom sparen: Aufkleber-Aktion für eine Energieverbrauchsreduktion im OP

Wenn nach dem letzten operativen Eingriff eines Tages die Narkosegasfortleitung entkoppelt wird, können pro Jahr und Anästhesiearbeitsplatz 1.415 kWh Strom bzw. 0,69 Tonne CO2 eingespart werden.

Dieser Wert wird ermessbar, wenn man sich vor Augen führt, dass eine Buche 80 Jahre alt werden muss, um eine Tonne CO2 aufzunehmen. Und so kommt es zu der Energieersparnis: Der Sog des Anästhesiegasfortleitungssystems (AGFS) wird durch einen Ejektor erzeugt, der durch medizinische Druckluft angetrieben wird. Sobald der AGFS-Stecker aus der Entnahmestelle entkoppelt wird, verbraucht das System keine Druckluft mehr. Daher führt ein Entkoppeln des AGFS zu einer Reduktion des Druckluft- und damit des Stromverbrauchs für die Drucklufterzeugung. Mit einem kleinen Handgriff zum Ende und vor Beginn des OP-Betriebs lässt sich so der CO2-Fußabdruck von Anästhesiearbeitsplätzen wesentlich reduzieren. Wichtig ist: Der AGFS-Schlauch/-Stecker sollte nach dem Entkoppeln so über das Anästhesiegerät gelegt werden, dass der inaktive Zustand des AGFS deutlich sichtbar ist. Um das tägliche Abkoppeln des Steckers der AGFS nach dem letzten operativen Eingriff nachhaltig in der klinischen Routine zu etablieren, hat die Firma Dräger herstellerneutrale Aufkleber entwickelt. Über diese Website sind diese Aufkleber kostenlos erhältlich: https://www.draeger.com/de_de/Hospital/Anaesthesia-Machines/Green-Anaesthesia#agfs-aufkleber

Tab. 1: Stromverbrauch und CO2-Emissionen der AGFS pro Anästhesiearbeitsplatz^{1, 2}

¹ Berechnung der Firma Dräger Medical ANSY GmbH; auf Basis von Erfahrungswerten für den Verbrauch von Druckluftanlagen bzw. dem Druckluftverbrauch von AGFS-Entnahmestellen.
² Schuster M, Kuster L, Arends S et al. (2023) Erratum zu: Was ist neu … beim Energieverbrauch der Atemgasfortleitungssysteme. Anaesthesiologie 72:831-832. https://doi.org/10.1007/s00101-023-01345-6