Projekt CoSo: Maßgeschneiderte Lösungen für mehr Klimaschutz

Gesundheitseinrichtungen stehen vor der Aufgabe hoch gesteckte Klimaschutzziele zu erfüllen. Rückenwind bekommt das Thema Energiesparen zusätzlich durch drastisch gestiegene Energiepreise. Wie kann das Thema Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen Fahrt aufnehmen?

Antworten auf diese Frage suchte im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) gemeinsam mit der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) und der Hochschule für Technik Stuttgart (HFT). „Ohne auf umwälzende politische Neuerungen zu warten, geht es uns darum, das Thema Nachhaltigkeit in Krankenhäusern und Pflegeheimen schnell und möglichst effizient anzuschieben – mit den bereits gegebenen Möglichkeiten“, erklärt Henning Ellermann, Mitglied der DENEFF-Geschäftsleitung und Leiter des Bereichs Energieeffizienz in Gebäuden. Die Hauptursachen für in Gesundheitseinrichtungen vielfach ungenutzte Energieeinsparpotenziale liegen für Branchenkenner indes auf der Hand: Meist fehlt sowohl das Geld, das technische Knowhow als vor allem auch die Manpower, um das Thema Klimaschutz mit der gebotenen Vehemenz anzugehen.

Energiedienstleistungen auf das Gesundheitswesen zuschneiden

Im Projekt „Contracting für Sozialeinrichtungen“ (CoSo) haben die DENEFF, die KEA und die HFT deshalb in enger Zusammenarbeit mit Pflegeheimen, Krankenhäusern, Facility-Managern und Finanzierern passgenaue Tools entwickelt, die bisher bestehenden Hürden abbauen sollen, Sanierungsmaßnahmen umfangreicher zu gestalten und dabei eventuell auch auf entsprechende Energiedienstleistungen zurückgreifen. Ein neuer Schnellrechner ermittelt dazu im ersten Schritt auf Grundlage nur weniger Gebäudedaten Energieeffizienz-Maßnahmen mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis und erstellt als Beschlussvorlage auch gleich Kalkulationen für erforderliche Sanierungsmaßnahmen. Gesundheitseinrichtungen können diese dann selbst oder mit Hilfe externer Expertise und/oder Finanzmittel umsetzten. Im zweiten Schritt zeigt das System Finanzierungsmöglichkeiten auf und vermittelt Kontakte zu unabhängigen Projektentwicklern in der Region. Auch an diese richtete sich das CoSo-Projekt: Mit Handreichungen und Checklisten wird erläutert, wie sie Ausschreibungen auf die spezielle Situation im Gesundheitswesen zuschneiden können. „Durch den raschen Technikzuwachs lassen sich im Krankenhaus Verträge beispielsweise oft nicht über längere Zeiträume festlegen“, weiß Ellermann. „Krankenhäuser und Pflegeheime brauchen deshalb andere individuelle Modalitäten für die Zusammenarbeit und strategische Beratung.“ Diese Bausteine zu entwickeln ist ebenfalls Bestandteil des CoSo-Projektes. Alle CoSo-Tools sind kostenlos. Mehr Informationen finden Sie unter: www.kea-bw.de/CoSo

Maria Thalmayr