Leitfaden Türen im Gesundheitswesen: Flurtüren – strapazierfähige Durchflussmanager
Im gerade erschienenen Kapitel „Flurtüren“ des FKT-Leitfadens „Türen im Gesundheitswesen“ geht es um ein schnelles und sicheres Fortkommen in stark frequentierten Krankenhausfluren ebenso wie um die Vermeidung unnötiger Nachrüstungs- und Instandhaltungskosten.
Flurtüren begrenzen nicht nur Stationen. Im Ernstfall müssen sie Brandabschnitte sicher voneinander trennen, in der Betriebsamkeit des Alltags sollten sie so wenig wie möglich im Weg und vor allem strapazierfähig sein. Karambolagen mit Betten oder Speisewagen müssen Flurtüren ebenso abkönnen wie scharfe Reinigungsmittel, … Planer und Techniker über die zahlreichen Grundanforderungen an Türen im Gesundheitsweisen zu informieren und für die Bedeutung dieser zentralen Bauteile zu sensibilisieren ist Ziel des FKT-Leitfadens Türen im Gesundheitswesen.
Qualität ausschreiben
Strapazierfähigkeit von Anfang an mit auszuschreiben, sei gerade bei öffentlichen Bauvorhaben Voraussetzung, um an Ende auch die gewünschte Qualität zu bekommen, betont Thomas Moldrickx, der für ECO Schulte am Leitfaden mitwirkt. Um Türen zu erhalten, die den hohen Anforderungen im Krankenhaus und Pflegbereich standhalten, sei außerdem eine frühzeitige Einbindung aller am Planungs- und Nutzungsprozess beteiligten Personen notwendig. Nur so lasse sich beispielsweise sicherstellen, dass alle erforderlichen Verkabelungen vorgesehen werden. Leider werden häufig noch nachträglich Installationen für teures Geld ergänzt, dies lässt sich durch eine frühzeitige Planung vermeiden, pflichtet ihm Peter Rürup von GEZE bei. Die Komplexität des Bauteils Tür werde oft schlicht unterschätzt.
Automatische Drehflügeltüren sollten mit dem Besucherstrom öffnen. Die Positionierung und Ansteuerung der Sensorik sollte wohl durchdacht, Taster müssen gut erkennbar und in ihrer Funktion nachvollziehbar sein. Die Ausstattung mit den richtigen Sicherheitseinrichtungen ist häufig noch nicht gegeben. Auf normativ geforderte Funktionen wie diese sollten Techniker im Krankenhaus unbedingt achten. Damit können automatische Drehflügeltüren einen hohen Anteil zum berührungslosen und nutzerorientierten Begehen von Fluren in Krankenhäusern beitragen.
Nur so viel Technik wie nötig
„Ich brauche keine Automatiktür, wenn eine Feststellanlage reicht.“ Türen nicht mit Technik zu überfrachten ist das Credo von FKT-Präsident Horst Träger: Für ihn müssen Flurtüren in erste Linie widerstandfähig sein, vor allem also einen zuverlässigen Aufprallschutz bieten. „Viele Planer gehen ja immer noch davon aus, dass Betten von zwei Pflegekräften geschoben werden. Diese Zeiten sind ganz klar vorbei. Und entsprechend hoch ist die Beanspruchung unserer Bausubstanz und des Inventars“. Wichtig ist Träger außerdem, Türen gut sichtbar zu machen – am besten indem in der Mitte eine Dämmplatte eingebaut wird. Die allerwichtigste Voraussetzung dafür, dass Flurtüren das können und bieten, was von ihnen erwartet wird, sei jedoch die Einbindung der späteren Nutzer in die Planung. „Niemand weiß schließlich besser, was am Ende nervt und behindert, als das Pflege- und ärztliche Personal, das hunderte Male am Tag durch die Flure läuft und dabei oft auch schwere Lasten vor sich herschiebt oder Patienten, die – eingeschränkt durch ihre Krankheit - einen völlig neuen Blickwinkel einnehmen.“
Welche Kriterien Flurtüren in jedem Fall erfüllen sollten, finden Sie im neuen Kapitel 3 des Leitfadens
Maria Thalmayr